SMWS 36.121 Party in a Bee Hive, Benrinnes 9 Jahre

SMWS 36.121 Party in a Bee Hive

Beim SMWS 36.121 Party in a Bee Hive handelt es sich im einen Benrinnes der 9 Jahre in 1st Fill Ex-Bourbon Barrels reifen durfte. Wie immer bei den Whiskys der Scotch Malt Whisky Society (SMWS) handelt es sich um eine Cask 9Strength Abfüllung, hier mit 57.8 Vol.-%., aus einem einzigen Fass

Die Brennerei Benrinnes liegt in der Region Speyside und ist nicht sehr bekannt. Das liegt vermutlich daran, dass ein Grossteil der Produktion in Blends fliest. Eine offizielle Abfüllung unter eigenem Namen gibt es offenbar nicht.

Nase:  jugendlich, leichter Bienenwachs

Gaumen: Süsse Früchte (Aprikosen?), Bienenwachs

Abgang: mittellang, leichte Tannine, alkoholische schärfe

Fazit: Der Geschmack nach Bienenwachs und der Alkohol, welcher für das Prickeln auf der Zunge sorgt. Dies macht klar, wie die SMWS zum Name “Party in a Bee Hive”, übersetzt “Party im Bienenstock”, kam. Ein guter aber auch klar junger Whisky der mit etwas Wasser an alkoholischer Schärfe verliert. Mir schmeckt er aber ohne Wasser etwas besser.

Adelphi’s Liddesdale Batch 10 (Bunnahabhain 21 Jahre), 46 Vol.-% 

Bunnahabhain 21 Jahre - Adelphi's Liddesdale (Batch 10)

Bei Adelphi’s Liddesdale Batch 10 handelt es sich um einen 21 jährigen Bunnahabhain von dem 1101 Flaschen abefüllt wurden. Die Destillerie Bunnahabhain liegt auf der Insel Islay wo auch die deutlich bekannteren Namen wie Ardbeg, Bowmore, Laphroaig und andere herkommen.

Adelphi ist ein unabhängiger Abfüller der bis vor kurzem keine eigene Destillerie besass. Im Jahre 2014 eröffneten sie die Ardnamurchan Destillerie, die bis heute noch keinen Single Malt Whisky auf den Markt gebracht hat. Lange wird es aber wohl nicht mehr dauern.

Nase: Trockenfrüchte, sehr angenehmer und ansprechender Duft

Gaumen: Malzsüsse, wenig Bienenwachs, süsse Früchte

Abgang: süsse Früchte, wenig Tannine, wenig Salz und leichte Schärfe

Fazit: Ein sehr ausgeglichener und guter Whisky. Im unterschied zu den meisten anderen Whiskys von der Insel Islay kommt dieser Bunnahabhain 21 Jahre ganz ohne Rauch aus. Im Ganzen sehr viel Süsse ganz ohne Sherry-Einschlag.

Laphroaig Cairdeas 2017, 57.2 Vol.-%

Laphroaig Cairdeas 2017

Ende Juli war es endlich soweit, der Laphroaig Cairdeas 2017 konnte bestellt werden. Selbstverständlich war ich online und nach einigen Versuchen hatte ich den Laphroaig Cairdeas 2017 und den Laphroaig Cask Strength Batch 009 bestellt. Als Fan der Whiskys von Laphroaig war die Vorfreude auf das heutige Tasting entsprechend gross.

Bei dem diesjährigen Cairdeas handelt es sich um die Cask Strength Version des bereits seit längerem bekannten Quarter Cask. Gemäss Hersteller wurde der Whisky erst für 5+ Jahre in First-Fill Bourbon Fässer von Maker’s Mark gelagert und reifte dann für weitere 6 Monate in den kleineren Quarter Casks die 125 Liter fassen. Der Whisky ist nicht gefärbt und nicht kühlfiltriert.

Nase: der typische Laphroaig-Rauch, Süsse (Vanille?)

Gaumen: anfangs etwas scharf auf der Zunge, Süsse ist da wird aber schnell von Holz und dann Asche überdeckt.

Abgang: Asche, später leicht salzig und süss

Fazit: Ganz klar ein Laphroaig, aber keiner der Besten. Die Asche ist zu penetrant und überdeckt die anderen Aromen. Mit Wasser kommt die Süsse sowohl im Gaumen wie im Abgang besser zur Geltung und die Asche tritt etwas in den Hintergrund. Mir schmeckt er mit Wasser, und davon verträgt er einiges, deutlich besser da er ausgeglichener wirk.

Blanton’s Original Single Barrel Bourbon, 46.5 Vol.-%

Der Blanton’s Original Single Barrel Bourbon kommt mit einer Vielzahl von Informationen auf dem Etikett daher. Die von mir verkostete Flasche stammt aus dem Lagerhaus “H”, Regalboden 23, Fass Nr. 223 und wurde am 8. November 2014 mit 46.5 Vol.-% abgefüllt. Auf dem Korken findet man die für Blanton typischen Pferd mit Jockey Figur.

Für die Maische verwendet Blanton nebst dem obligaten Mais auch Roggen und gemälzte Gerste. Auf der Webseite findet man noch viele weitere Informationen zu dieser Abfüllung. Schön, wenn Hersteller so genaue Angaben liefern. Die einzige Angabe die ich weder auf der Flasche noch auf der Webseite finden konnte, ist das alter dieses Whiskeys.

Nase: Sehr angenehm, süss, Bienenwachs

Gaumen: Süss (Zuckerwatte), würzig

Abgang: Lang, Honig, etwas Vanille, leicht bitter

Fazit: Ein sehr gutes Bourbon der im Glas bereits die Nase verwöhnt und mir auch im Gaumen sehr gut gefallen hat. Ich habe den Blanton’s Gold Edition Single Barrel noch etwas besser in Erinnerung, leider aber keine Flasche um den Vergleich direkt herzustellen.

Säntis Malt Himmelberg, 43 Vol.-%

Säntis Malt Himmelberg

Den Säntis Malt Himmelberg durfte in unserem Whiskyverein für einen Versuch herhalten: Die These war, dass ein Whisky auf unterschiedlichen Meereshöhen unterschiedlich riechen und schmecken würde. Das erste Tasting fand bei 480 m.ü.M und das zweite, nach einer schönen Bahnfahrt mit der Seilbahn “Palfries”, auf 1728 m.ü.M statt.

Nun, einen kleinen Unterschied konnte ich feststelle. In der Nase kam bei der Bergstation der Bienenwachs deutlich stärker zur Geltung als noch bei der Talstation. Das kann aber natürlich auch Einbildung sein, denn alle anderen Teilnehmenden des Versuchs konnte keinen Unterschied feststellen.

Die Edition “Himmelberg” reift in ehemaligen Bierfässern und wird dann in unterschiedliche Weinfässer umgelagert.

Nase: gefällig, leichte süsse, Bienenwachs

Gaumen: Malz, süss, Eiche, etwas Würze

Abgang: lang mit anhaltender Würze und etwas Holz

Fazit: Der Säntis Malt Himmelberg ist ein guter Whisky aus der Destillerie “Brauerei Locher”. Im Unterschied zur Abfüllung “Dreifaltigkeit” ist dieser wohl auch massentauglich. Positiv viel mir auch auf, dass man an der Nase nicht sofort erkennt, dass es sich um einen jungen Whisky handelt. Letzteres ist allerdings eine Annahme, da er doch ohne Altersangabe auf der Flasche daher kommt. Whiskys mit einem Weinfass-Finish enthalten oft eine Säure, die ich nicht so mag. Dies konnte ich bei der Edition Himmelberg nicht finden. Vielleicht wurde hier mit Süssweinfässer gearbeitet.

Aberlour 12 Jahre Sherry Cask, 40 Vol.-%

Den Aberlour 12 Jahre Sherry Cask, 40 Vol.-% habe ich damals im Duty Free gekauft. Da mit der Aberlour A’ Bunadh bei einem Tasting sehr gut geschmeckt hatte, konnte der 12 jährige Sherry Cask ja auch nicht so verkehrt sein.

Dieser Aberlour 12 Jahre wurde ausschliesslich in Sherry Fässern gelagert. Es gibt den 12 jährigen auch noch als Double Cask Version, der nur einen Teil seiner Reifezeit in Sherry Fässern gelagert wird.

Nase: viel Sherry, Nuss

Gaumen: deutlich weniger Sherry als eben noch in der Nase, recht flach

Abgang: mittellang, leichte Schärfe, etwas bitter

Fazit: Ein etwas einseitiger Whisky. Sherry ja, aber sonst passier nicht viel. Eher langweilig. Kein Vergleich mit dem Aberlour A’ Bunadh. Vielleicht sollte auch diese 12 jährige mit einem etwas höheren Alkoholgehalt abgefüllt werden.

Laphroaig Lore, 48 Vol.-%

Laphroaig Lore

Mit dem Laphroaig Lore hat die auf der Insel Islay beheimatete Destillerie Laphroaig im Jahr 2016 eine weiter NAS-Abfüllung auf den Markt gebracht die mit 48 Vol.-% abgefüllt und nicht kältefiltriert wird. Preislich kommst der Laphroaig Lore nahe an das, was der Ende 2016 eingestellte 18 jährige gekostet hat. Meine Erwartungen waren entsprechend hoch.

Nase: Ganz klar ein Laphroaig mit viel Rauch, leichte Süsse

Gaumen: Auch hier viel Rauch, leichte Eichennoten, Asche, wenig Süsse, etwas Schärfe

Abgang: Kurz und leicht süss, Rauch und Asche bleiben zurück, trocken

Fazit: Ein guter und typischer Laphroaig. Für mich kommt er aber nicht an den 18 jährigen heran, der deutlich ausgeglichener und sanfter im Geschmack ist. Die Asche im Abgang ist etwas zu stark und bleibt lange im Mund.

P&M Whisky de Corse Vintage, 40 Vol.-%

P&M Whisky de Corse Vintage

Zu meinen Reisevorbereitungen gehört jeweils auch abzuklären, ob im Zielland auch Whisky produziert wird. Das tat ich auch bei Korsika und war überrascht, dass es auf der Insel tatsächlich eine eigene Whisky Destillerie gibt: http://www.domaine-mavela.com/

Die Firma Mavela stellt verschiedene Spirituosen her. Der “P&M Whisky de Corse Vintage” entsteht in Zusammenarbeit mit Pietra, eine Bierbrauerei, die das Ausgangsmaterial für die Destillation liefert. Der Name P&M steht also für die beiden beteiligten Firmen Pietra und Mavela. Für den Whisky wurde auch eine eigene Webseite eingerichtet, die aber leide nur sehr wenige Informationen enthält.

Der hier verkostete Whisky “P&M Whisky de Corse Vintage” kommt ohne Alterangabe, soll aber bis zu 14 Jahre alten Whisky beinhalte. Er wird mit 40 Vol.-% abgefüllt und ist nicht kühl filtriert. Auf der Flasche konnte ich keinen Hinweis finden, dass es ein Single Malt Whisky ist. Whisky und Malt werden zwar genannt, aber eben nicht Single Malt. Es gibt auch noch eine Abfüllung “P&M Single Malt 7 years” die ich allenfalls später einmal verkosten werde.

Nase: jung, ganz leichte Süsse

Gaumen: Sehr mild aber auch etwas dünn, leichte Würze

Abgang: kurz, würzig, etwas Tannine

Fazit: Der P&M Whisky de Corse Vintage kommt mit ungewöhnliche Aromen daher. Die würzigen Noten kann ich nicht einordnen, der Hersteller spricht von Myrte. Mir schmeckt er nicht sonderlich. Der Preis im Supermarkt auf Korsika war unter 30 Euro.

Booker’s Bourbon, Batch 2016-01E, 63.85 Vol.-%

Booker's Bourbon

Der Booker’s Bourbon wird mehrmals pro Jahr in keinen Batches abgefüllt. Die Batches unterscheiden sich sowohl leicht im Alter, welches zwischen 6 und 8 Jahren liegt und auf jeder Flasche auf den Monat genau angegeben ist, wie auch im Alkoholgehalt, da sie immer Cask Strength abgefüllt werden. Ich habe den Booker’s Bourbon, Batch 2016-01E verkostet, der 6 Jahre und 1 Monat in den Fässern reifte und mit 63.85 Vol.-% (127.7 Proof) abgefüllt wurde.

Bourbon darf per Gesetz mit maximal 62.5 Vol.-% in die Fässer gefüllt werden, dieser Whiskey hat aber 63.85 Vol.-%. Es muss während der Lagerung also mehr Wasser als Alkohol verdampft sein – finde ich sehr interessant.

Nase: Bienenwachs, Süss

Gaumen: Kräftig aber nicht scharf trotz des hohen Alkoholgehalts, Süss, etwas Eiche, hinterlässt eine trockene Zunge; mit etwas Wasser: Die Süsse kommt besser zum Vorschein, würzig, weitere Aromen die ich nicht einordnen kann die mir aber gefallen

Abgang: Lang und Süss, Karamell

Fazit: Ein sehr guter Bourbon. Für sein Alter und die Alkoholstärke sind die ca. CHF 90 ein angemessener Preis. Er ist erstauntlich angenehm/mild zu trinken, trotz der 63.85 Vol.-%. Man kann ihn ohne zu verdünnen geniessen, die Zugabe von Wasser öffnet ihn aber und bringt mehr Aromen zum Vorschein.

Michter’s US 1 Small Batch Bourbon, 45.7 Vol.-%

Michter's Bourbon

Dieser Michter’s US 1 Small Batch Bourbon mit 45.7 Vol.-% (91.4 Proof) war ein Spontan-Kauf, als ich nach einem Konferenz-Tag noch etwas durch die Stadt schlenderte um mir die Füsse zu vertreten. Die Optik der Flasche gefiel mir gut und ich hatte kurz davor von diesem Whisky gelesen.

Nase:  Süss mit etwas Mandelaromen, leichter Klebstoff-Geruch

Gaumen: kräftig, würzig (pefferig?), etwas Süsse

Abgang: Lang, Eiche, ganz zum Ende leicht bitter

Fazit: Ein trockener Bourbon mit nur wenig Süsse. Gefällt mir nicht besonders und ist mit ca. CHF 80 zudem kein Schnäppchen. Meiner Meinung nach gibt es bessere Bourbon zu diesem Preis, z.B. den Knob Creek, den ich vor kurzem beschrieben habe.